Als Einzelunternehmer wissen Sie: Produktbilder sind entscheidend für den Online-Verkaufserfolg. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, ob die Reihenfolge Ihrer Produktbilder einen messbaren Einfluss auf die Kaufbereitschaft Ihrer Kunden hat?
Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Aktuelle Forschung von Lee et al. (2024) belegt: Die optimale Reihenfolge ist zuerst isolierte Produktbilder, dann Kontextbilder. Diese Sequenz kann Ihre Conversion-Rate signifikant steigern – und das durch eine simple Umstellung, die Sie noch heute umsetzen können.
Um zu verstehen, warum diese Reihenfolge so wirksam ist, müssen wir einen Blick auf die kognitiven Prozesse unserer Kunden werfen. Jede Kaufentscheidung durchläuft zwei distinkte Phasen:
In dieser ersten Phase vergleicht und bewertet der Kunde verschiedene Optionen. Hier sind isolierte Produktbilder (Freistellungen ohne Hintergrund) überlegen, weil sie:
Diese klinische, sachliche Darstellung bedient das analytische Denken, das in der Auswahl- und Vergleichsphase dominiert.
Nachdem die rationale Bewertung abgeschlossen ist, tritt der Kunde in die emotionale Entscheidungsphase ein. Hier gewinnen Kontextbilder (das Produkt in seiner Nutzungsumgebung) die Oberhand, weil sie:
Kontextbilder helfen Kunden dabei, das Produkt als Teil ihres Lebens zu sehen – ein entscheidender Schritt für die finale Kaufentscheidung.
Die Studie von Lee et al. (2024) im Journal of Product & Brand Management belegt diesen Zusammenhang eindeutig. Bei Tests mit verschiedenen Produktkategorien zeigte sich: Die Konversionsrate war signifikant höher, wenn Kunden zuerst isolierte Bilder und danach Kontextbilder sahen.
Interessant war auch das Ergebnis der Studie von Bagatini et al. (2023): Bei Kleidung wählten Kunden ein Hemd, wenn sie nach ihrer Präferenz gefragt wurden – also in der ersten Vergleichsphase.
Doch beim tatsächlichen Kaufwunsch entschieden sie sich für das Hemd am Model – ein klarer Beleg für die unterschiedlichen kognitiven Prozesse in den zwei Phasen.
Diese Erkenntnisse lassen sich direkt in Ihre digitale Marketingstrategie integrieren:
Als Anbieter digitaler Produkte stehen Sie vor einer besonderen Herausforderung: Ihre Angebote sind immateriell und daher schwerer vorstellbar. Hier ist die richtige Bildstrategie noch wichtiger:
Diese Sequenz hilft, das abstrakte digitale Produkt zu konkretisieren und seinen Wert greifbar zu machen.
Ein Einzelunternehmer, der Online-Kurse für Digitales Marketing anbietet, implementierte diese Strategie mit beeindruckenden Ergebnissen:
Vorher: Seine Landingpage zeigte zuerst Bilder von zufriedenen Kursteilnehmern, gefolgt von Screenshots der Kursplattform.
Nachher: Er änderte die Reihenfolge, zeigte zuerst übersichtliche Screenshots des Kursinhalts und der Plattform, gefolgt von Bildern zufriedener Teilnehmer.
Ergebnis: Die Conversion-Rate stieg um 27%, ohne dass er Inhalte oder Preise veränderte – allein durch die optimierte Bildsequenz.
Um diese Erkenntnisse direkt anzuwenden:
Die richtige Reihenfolge Ihrer Produktbilder ist eine der einfachsten und gleichzeitig effektivsten Optimierungen, die Sie vornehmen können. Sie erfordert keine teuren Werkzeuge, keinen komplexen Relaunch Ihrer Website und keine Preisanpassungen – nur ein Verständnis davon, wie Ihre Kunden Kaufentscheidungen treffen.
Indem Sie Ihre Produktbilder entsprechend des natürlichen kognitiven Prozesses anordnen – erst rationale Bewertung mit isolierten Bildern, dann emotionale Verbindung mit Kontextbildern – schaffen Sie eine optimale Customer Journey, die zu mehr Conversions führt.
Quellen in Englisch: