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27 May
27May

1. Das Zauberwort „weil“ nutzen

Warum es funktioniert:

Kunden benötigen eine rationale Begründung für ihren Kauf, auch wenn sie eigentlich aus Genuss handeln. Die Formulierung mit „weil“ gibt dem Kauf einen Sinn und reduziert das schlechte Gewissen.Beispiel:

„Kaufen Sie dieses Kerzenset, weil es Ihre Abende in kleine Wellness-Momente verwandelt.“

Tipp:

Setze „weil“ in Produktbeschreibungen, E-Mails und Werbeanzeigen ein – selbst bei kleinen Begründungen.


2. Hedonismus mit Rationalität kombinieren

Warum es funktioniert:

Der Kauf eines Luxusartikels wird als Belohnung für einen sinnvollen Kauf gerechtfertigt. Das reduziert das Schuldgefühl.

Beispiel:

„Kaufen Sie das Online-Tool für (X) und sparen Sie 15 CHF auf unsere Premium-Bücher.“

Tipp:

Bieten sie Bundles an, bei denen der Luxusartikel als Bonus oder Rabatt erscheint.


3. Spenden als Alibi für den Luxuskauf

Warum es funktioniert:

Kunden fühlen sich besser, wenn ihr Kauf einen guten Zweck unterstützt. Besonders bei Genussartikeln ist dieser Effekt stark.

Beispiel:

„Pro Kauf fliessen 5 CHF an die Tafeln in der Schweiz.“

Tipp:

Wähle regionale oder emotionale Spendenprojekte, um die Identifikation zu erhöhen.


4. Auswahl begrenzen

Warum es funktioniert:

Zu viele Optionen führen zu Überforderung und verstärken das schlechte Gewissen, da Kunden gezielt nach „vernünftigen“ Alternativen suchen.

Beispiel:

Zeigen sie nur 3–5 ausgewählte Luxusartikel pro Kategorie.

Tipp:

Nutzen sie  Filter wie „Belohnungen“ oder „Self-Care“, um den Fokus auf Genuss zu legen.


5. Emotionales Framing

Warum es funktioniert:

Emotionale Argumente sprechen die Lust auf Genuss an und überlagern rationale Bedenken.

Beispiel:

„Dieser Mixer verwandelt Ihre Küche in eine Cocktail-Bar – probieren Sie exotische Rezepte!“

Tipp:

Betonte sie den hedonistischen Nutzen, nicht den praktischen.


6. Moralisiere den Kauf

Warum es funktioniert:

Wenn der Kauf als Akt der Selbstfürsorge oder Investition in die eigene Person dargestellt wird, fühlen sich Kunden berechtigt, sich etwas zu gönnen.

Beispiel:

„Gönnen Sie sich diese Massage – Sie verdienen Entspannung nach einem stressigen Tag.“

Tipp:

Formulieren sie den Kauf als „Pflicht“ gegenüber sich selbst.


7. Autonomie der Kunden betonen

Warum es funktioniert:

Kunden möchten nicht bevormundet werden. Empowernde Botschaften stärken das Selbstwertgefühl und reduzieren Schuldgefühle.

Beispiel:

„Sie entscheiden – aber wir finden: Dieses Stück Glück haben Sie verdient.“

Tipp:

Nutzen sie Formulierungen, die die Entscheidungsfreiheit der Kunden hervorheben.


Gestalten Sie den Kauf zur freudigen Pflicht

Schuldgefühle sind der grösste Umsatz-Killer bei Luxusgütern. Mit diesen Strategien können Einzelunternehmer im DACH-Raum Kunden dazu bringen, sich ohne schlechtes Gewissen etwas zu gönnen.

Wichtige Hebel:

  • Begründen Sie jeden Kauf mit einem „weil“.
  • Kombinieren Sie Genuss mit Nutzen.
  • Moralisieren Sie den Kauf als Selbstfürsorge.
  • Betonen Sie die Autonomie der Kunden.

So geben Sie Ihren Kunden das gute Gefühl, das Richtige zu tun – auch bei kleinen und grossen Luxuskäufen.


Quellen (Englisch):

  • Hochstein, R. E., Veresiu, E., & Harmeling, C. M. (2024). Moralisierung des alltäglichen Konsums: Der Fall der Selbstfürsorge. Journal of Consumer Research, ucae056.
  • Kivetz, R., & Simonson, I. (2002). Sich etwas gönnen: Der Aufwand als bestimmender Faktor für die Kundenpräferenz gegenüber Prämienprogrammen. Journal of Marketing Research, 39(2), 155-170.
  • Kronrod, A., Grinstein, A., & Wathieu, L. (2012). Geniessen! Hedonistischer Konsum und die Befolgung durchsetzungsstarker Botschaften. Journal of Consumer Research, 39(1), 51-61.
  • Langer, E. J., Blank, A., & Chanowitz, B. (1978). Die Gedankenlosigkeit scheinbar überlegten Handelns: Die Rolle „placebischer“ Informationen in der zwischenmenschlichen Interaktion. Zeitschrift für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie, 36(6), 635.
  • Sela, A., & Berger, J. (2012). Wie die Attributquantität die Optionswahl beeinflusst. Journal of Marketing Research, 49(6), 942-953.
  • Sela, A., Berger, J., & Liu, W. (2009). Vielfalt, Laster und Tugend: Wie die Sortimentsgrösse die Optionsauswahl beeinflusst. Journal of Consumer Research, 35(6), 941-951.
  • Strahilevitz, M., & Myers, J. G. (1998). Spenden an wohltätige Zwecke als Kaufanreiz: Wie gut sie funktionieren, hängt möglicherweise davon ab, was Sie verkaufen möchten. Journal of Consumer Research, 24(4), 434-446.

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