Reaktanz im Marketing bedeutet, dass Kunden Widerstand oder Abwehr entwickeln, wenn sie sich durch Werbung oder Verkaufsstrategien in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlen.
Wenn Kunden den Eindruck haben, dass ihr Verhalten beeinflusst werden soll, wehren sie sich oft bewusst dagegen.
Dieser Effekt wurde bereits 1966 von Brehm beschrieben und ist heute relevanter denn je.
Ziel:
Den Kunden das Gefühl geben, dass sie die volle Kontrolle über ihre Entscheidung behalten.
Hier zwei besonders wirksame Methoden:
Diese kleine Wendung hat in Studien dazu geführt, dass Menschen viermal mehr gespendet haben.
(Guégen & Pascual, 2000)
Beispiel-Formulierung:
„Sie sind frei, sich gegen diese Option zu entscheiden – aber viele Kunden schätzen die Vorteile.“
Warum es wirkt:
Die Aussage respektiert die Entscheidungsfreiheit des Kunden und reduziert damit das Gefühl, gedrängt zu werden.
Wenn Kunden spüren, dass eine Präsentation allein dazu dient, sie zu überzeugen, steigt ihre Abwehrhaltung.
(DeCarlo, 2005)
Alternative Formulierung:
„Diese Präsentation wird normalerweise verwendet, um neue Mitarbeiter zu schulen.“
Warum es wirkt:
Das Gehirn interpretiert die Botschaft als informativ, nicht als Überredungsversuch.
Dadurch sinkt die Abwehr, und Kunden nehmen Informationen offener auf.
„Sie können jederzeit eine andere Option wählen – viele Kunden finden diese Lösung besonders hilfreich.“
„Dieses Dokument dient der internen Schulung – es könnte Ihnen ebenfalls interessante Einblicke geben.“
Statt „Kaufen Sie jetzt“ lieber:
„Es liegt ganz bei Ihnen, ob Sie diese Gelegenheit nutzen möchten.“
Erkenntnis | Wirkung |
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Freiheit betonen | Reduziert Widerstand, steigert positive Reaktionen |
Zweck umdeuten | Senkt Abwehrhaltungen gegenüber Verkaufsbotschaften |
Autonomie respektieren | Stärkt Vertrauen und Offenheit |
Quellen in Englisch