Es gibt Momente, da weiss man nicht, ob man lachen oder verzweifelt den Kopf schütteln soll. Die Geschichte vom WAVA-Swimsuit ist genau so ein Moment. Was als ambitioniertes Projekt begann – ein stilvoller, umweltfreundlicher Ganzkörper-Badeanzug zum Schutz vor Sonne – entwickelte sich zur Lektion in Geduld und KI-kompatibler Kreativität.
Unsere Idee: Ein eleganter Schwimmanzug mit langen Ärmeln und Beinen, inspiriert von den schimmernden Farben des Vierwaldstättersees. Ein Marketing-Konzept, das Schutz, Stil und Nachhaltigkeit in einem Produkt vereint. Einfach – sollte man meinen.
Der erste einfache Prompt zum Einfinden, um zu schauen, wie Midjourney es umsetzt:
"Full body shot, woman, blue eyes, red hair, long-sleeved and long-legged swimsuit."
Die Reaktion der KI? Eine kunterbunte Verwirrung. Statt eines eleganten WAVA-Anzugs präsentierte mir Midjourney ein Karnevalskostüm. Und so begann ein Lauf durch Iterationen, Pan-Funktionen und perspektivische Tricks – alles mit dem Ziel, ein simples Kleidungsstück zu visualisieren.
Bildquelle: Midjourney - 1. Entwurf Wava-Fullbody-Swimsuit
Mit jeder Prompt-Verfeinerung zeigte sich: Midjourney schwingt seinen eigenen Pinsel. Selbst präzise Kameraeinstellungen und die Erwähnung von „eco-friendly“, „UV-protective“ oder „ocean-safe design“ führten nicht zum Ziel.
Stattdessen gab es skurrile Accessoires, merkwürdige zweite Figuren und sogar ein Stand-up-Paddleboard, das sich ins Bild drängte – ungepromptet, versteht sich.
Bildquelle: Auszug aus Midjourney - Schaffensprozess
Der Versuch, das gleiche Design mit Ideogram zu erzeugen, scheiterte ebenfalls: Eine bildhafte Fehlermeldung. Kein Modell, kein Badeanzug, sondern ein stummer Hinweis darauf, dass mein Wunsch nicht umgesetzt wird.
Ideogram - Fehlermeldung:
Bildquelle: Ideogram - Der Swimsuit mit langen Armen und Beinen führte zu dieser Fehlermeldung.
Die eigentliche Frage, die sich mir stellte:
Warum gelingt es generativen Bildtools mühelos, dunkle, dystopische Waffen-Szenarien zu erschaffen – aber nicht, einen funktionalen Badeanzug mit langen Ärmeln und Beinen?
Das bleibt mir ein Rätsel. Und ein Denkanstoss.
Trotz aller Hürden bleibt das Design-Konzept des WAVA-Swimsuits bestehen:
Ein Produkt für Menschen, die Wasser lieben, sich schützen wollen und dabei die Umwelt respektieren. Ein Design, das nicht nur Stoff ist, sondern auch Haltung.
Was WAVA ausmacht, ist nicht nur seine Funktion, sondern auch die Geschichte dahinter – ein Ringen mit dem Algorithmus und eine Hommage an den kreativen Willen des Menschen.
Link zum AI Design Marketing Konzept WAVA Swimsuit
Die Reise mit Midjourney und Ideogram war herausfordernd – aber auch inspirierend. Ich habe gelernt, dass generative KI wie ein kreativer Partner ist: talentiert, aber eigenwillig. Sie versteht nicht immer, was du willst. Aber sie zeigt dir, was möglich wäre, wenn du bereit bist, umzudenken.
Der WAVA-Swimsuit ist für mich zum Symbol geworden: Für Beharrlichkeit in einer digitalen Welt. Und für die Überzeugung, dass gute Ideen ihren Weg finden – auch wenn er durch einen Lauf aus Prompts, Fehlinterpretationen und absurden Details führt.
Die Tools entwickeln sich weiter. Midjourney und Ideogram wurden weiterentwickelt. Vielleicht ist es heute schon möglich, WAVA mit einem einzigen, klaren Prompt zu generieren? Doch vielleicht ist es genau dieser Umweg, der unsere Entwürfe besonders macht. Und menschlich.