Manuela Frenzel - Geschäftsinhaberin
Zertifizierte Texterin, diplomierte Bloggerin
4 Minuten Lesezeit
18 Mar
18Mar

Das Leseverhalten hat sich gewandelt. 

Der ständige Strom an Informationen und die schier unendliche Verfügbarkeit von Inhalten haben nicht nur unsere Art zu lesen verändert, sondern auch unsere Fähigkeit, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. 

In diesem Kontext spielt das digitale Lesen eine entscheidende Rolle und wirft die Frage auf: Wie können wir Blogartikel so optimieren, dass sie den modernen Lesegewohnheiten gerecht werden?


Doch zuerst ...

Die Psychologie des Digitalen Lesens

Digitales Lesen unterscheidet sich signifikant vom traditionellen Lesen gedruckter Medien. 

Eine Flut von Informationen und die damit verbundene Reizüberflutung führen zu kürzeren Aufmerksamkeitsspannen und einer Tendenz, Inhalte eher zu überfliegen als in die Tiefe zu gehen. 

Diese Veränderungen können für einige Leser herausfordernd sein, und damit auch für Content-Ersteller. 

Durch ein Verständnis der psychologischen Mechanismen hinter diesen Veränderungen können wir Blogartikel kreieren, die nicht nur gelesen, sondern auch verstanden und wertgeschätzt werden. 


Different cognitive processes are involved in print reading compared with digital reading. Reading digital media (particularly online sources) is more challenging than print reading because of the navigation required to access the material, including clicking on hyperlinks and scrolling through text. Research indicates that, while strong readers perform well both in non-digital and digital reading, there is significant variation in digital reading performance at all non-digital reading performance levels. Further research indicates that reading digital texts may take more mental effort, making it more difficult to remember what has been read. This is because, when reading material online, you are trying to comprehend what you are reading while simultaneously making decisions about what to read and where to navigate next. There is also evidence that people tend to read digital texts more quickly, which similarly impacts on comprehension and recall. 

Quelle: theeducationhub.org.nz, 8. April 2019, gelesen am 14.12.2023.


Video zum Blogartikel: Optimierung Blogartikel für digitales Lesen.


Digitale Lesegewohnheiten: Eine differenzierte Betrachtung

Digitales Lesen ist ein komplexes Phänomen, das von zahlreichen Variablen beeinflusst wird. Die Interaktion mit digitalen Inhalten variiert stark je nach individuellen Präferenzen, der Art des Inhalts und den digitalen Fähigkeiten des Lesers. 

Einige Nutzerinnen und Nutzer finden tiefe Befriedigung im vertieften Lesen langer Artikel oder E-Books auf digitalen Geräten, während andere die Schnelligkeit und Effizienz schätzen, mit der sie Informationen überfliegen und relevante Daten extrahieren können.

Es ist essenziell zu erkennen, dass digitales Lesen sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Für Personen, die sich leicht ablenken lassen oder Schwierigkeiten haben, sich auf Bildschirme zu konzentrieren, kann digitales Lesen herausfordernd sein. 

Andererseits bietet es durch Suchfunktionen, Hyperlinks und Multimedia-Elemente erweiterte Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung und zum Lernen.


 

Anpassungen für Digitales Lesen

  • Kürzere Aufmerksamkeitsspannen und Ablenkungen: Die digitale Umgebung ist voller Ablenkungen. Blogartikel sollten daher so gestaltet sein, dass sie den Leser sofort fesseln und seine Aufmerksamkeit halten.
  • Überfliegen statt Vertiefen: Einige digitale Leser neigen dazu, Texte zu überfliegen. Blogartikel sollten klare Strukturen aufweisen und wichtige Informationen hervorheben, um dieser Tendenz entgegenzuwirken.
  • Arbeitsgedächtnis und Informationsverarbeitung: Eine klare und logische Strukturierung von Blogartikeln kann das Arbeitsgedächtnis entlasten und das Verständnis fördern.
  • Anpassung des Lesestils: Digitale Leser können ihren Lesestil anpassen, wobei Techniken wie selektives Lesen wichtiger werden. Inhalte sollten diesen veränderten Lesestilen entgegenkommen.
  • Die Rolle der Metakognition: Das Bewusstsein über das eigene Denken hilft uns, unser Leseverhalten zu überwachen und anzupassen, um unser Verständnis und unsere Fähigkeit, Informationen effektiv zu verarbeiten, zu verbessern.


Mögliche Nachteile und Herausforderungen des Digitalen Lesens

  • Digitale Überanstrengung der Augen: Lange Bildschirmzeiten können zu digitaler Überanstrengung der Augen führen, was Symptome wie Trockenheit, Irritation und verschwommenes Sehen umfasst. Dies ist eine direkte Folge der intensiven Fokussierung auf Bildschirme ohne ausreichende Pausen.
  • Mangelnde taktile Erfahrung: Das digitale Lesen entbehrt der physischen Interaktion mit dem Material, die viele als integralen Bestandteil des Leseerlebnisses betrachten. Die Möglichkeit, Seiten zu fühlen und zu blättern, bietet eine sensorische Erfahrung, die das digitale Format nicht vollständig replizieren kann.
  • Möglichkeit von Ablenkungen: Digitale Umgebungen sind oft mit potenziellen Ablenkungen gesättigt, von sozialen Medien bis hin zu Benachrichtigungen. Diese Ablenkungen können die Konzentration unterbrechen und es schwieriger machen, sich tief in den Lesestoff einzutauchen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, können folgende Dinge hilfreich sein:

  • Augengesundheit fördern: Regelmäßige Pausen vom Bildschirm, die Anwendung der 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten 20 Sekunden lang in die Ferne schauen, etwa 20 Fuß entfernt), und die Nutzung von Bildschirmfiltern, die blaues Licht reduzieren, können helfen, die Belastung der Augen zu verringern.
  • Schaffen einer fokussierten Leseumgebung: Die Verwendung von Apps oder Funktionen, die Ablenkungen minimieren (beispielsweise "Nicht stören"-Modi oder spezielle Lese-Apps), kann eine konzentriertere Leseumgebung schaffen.
  • Nutzung von haptischen Feedback-Geräten: Einige digitale Lesegeräte bieten taktiles Feedback oder die Möglichkeit, digitale Seiten ähnlich wie bei einem physischen Buch umzublättern, was die sensorische Erfahrung verbessern kann.
  • Bewusstes Lesen üben: Sich Zeit nehmen für das Lesen, bewusste Pausen einlegen und Techniken der Tiefenlektüre anwenden, um die Informationsverarbeitung und das Verständnis zu verbessern.


Empfehlungen für die Gestaltung von Blogartikeln

Um Ihren Blog für digitale Leser zu optimieren, empfehle ich folgende Massnahmen:

  • Kurze Absätze und klare Überschriften: Erleichtern Sie das Scannen des Textes und helfen Sie den Lesern, die wichtigsten Punkte schnell zu erfassen.
  • Einsatz von visuellen Elementen: Bilder, Infografiken und Videos können den Text auflockern und das Interesse der Leser halten.
  • Interaktive Elemente: Fördern Sie die Interaktion und stärken Sie die Leserbindung durch Umfragen oder Quizze.
  • Fokussierung auf relevante Inhalte: Stellen Sie sicher, dass Ihr Inhalt für Ihre Zielgruppe von Interesse ist.


Zusammenfassung

Digitales Lesen hat unsere Zugangsweisen zu und den Umgang mit Informationen verändert. Eine differenzierte Betrachtung dieser Gewohnheiten und eine neutrale Diskussion über die damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten ermöglichen es uns, die Vielfalt der digitalen Leseerfahrungen zu verstehen und zu schätzen. 

Indem wir die Gestaltung unserer digitalen Inhalte an diese Erkenntnisse anpassen, können wir sicherstellen, dass unsere Blogartikel nicht nur gelesen, sondern auch in der Tiefe wahrgenommen und geschätzt werden.